Strudengau Open 2015 – der Rückblick
Michl | 13. September 2015Zwei Tage lang tummelten sich Top-Spielerinnen und Spieler aus 11 Nationen am KUMM Disc Golf Parcours in Sankt Thomas am Blasenstein. Ausgetragen wurde ein Event der höchsten europäischen Turnierserie – der PDGA Euro Tour. Bereits 2014 war die Tour zu Gast im Mühlviertel, schlechtes Wetter und dichter Nebel waren allerdings damals ein hartnäckiger Spielverderber und es konnte lediglich eine von drei geplanten Runden gespielt werden. Ganz anders in diesem Jahr. Die Turnierdirektoren vom Anders Golfen Discgolf Club wie auch die Hausherren von KUMM Disc Golf durften sich über das komplette Wochenende über Kaiserwetter freuen. Ebenso jubelten die Teilnehmer über die perfekten äusseren Bedingungen, wie auch über einen makellos vorbereiteten Parcours, der ohne Zweifel zu den schönsten und anspruchsvollsten Mitteleuropas zählt. Das Strudengau Open 2015 sponsored by Latitude64 war ein voller Erfolg.
Bereits nach Runde eins war klar, dass es in nahezu allen Altersklassen ein enges Rennen um den Sieg werden würde. Und dass der Kurs, der von den Veranstaltern speziell für dieses Turnier auch noch ein Facelifting verpasst bekommen hatte, um den Ansprüchen der Top-Athleten gerecht zu werden, die angetretenen Spielerinnen und Spieler bis an ihre Leistungsgrenzen forderte. Nach zwei gespielten Runden war Tag eins absolviert und ein spektakuläres Feuerwerk sorgte für einen stimmungsvollen Höhepunkt am Ende des anstrengenden Tages.
Auch die dritte Runde am Sonntag Vormittag ging reibungslos über die Bühne. Und nach einer Mittagspause, in der das Starterfeld wie auch bereits am Vortag vom Nahversorgungsprojekt Sankt Thomas am Blasenstein – Dimbach mit regionalen Köstlichkeiten versorgt worden war, ging dann die abschliessende Finalrunde über die Bühne, um die Champions in sieben verschiedenen Klassen zu küren.
In der Amateurklasse der Herren gewinnt Jesse Hawkins (GER) vor den ex aequo platzierten Robert Furka (HUN) und Wolfgang Aichinger (AUT), während bei den Damen Sonja Palmetshofer (AUT) auf ihrem Heimkurs nicht zu schlagen war. Hinter ihr klassieren sich Birgit Lingenhel (AUT) und Danica Patjak (CRO). Bei den Junioren gibt es ein rein österreichisches Podium. Daniel Maier gewinnt vor Laurenz Schaurhofer und Florian Lingenhel.
In der Kategorie der Grandmasters, jener Spieler die 50 Lenze oder mehr zählen, feiert Deutschland einen Doppelsieg. Wolfgang Kraus siegt vor George Braun. Platz drei geht an den Österreicher Bernd Wender. Bei den Masters (40 Jahre und älter) kommt mit Discgolf Urgestein Otfried Derschmidt der Sieger aus Österreich. Er kann Gregor Marter (GER) und Eric Altoray (SWE) auf Distanz halten.
In der offenen Damen Wertung lag mit Katharina Gusenbauer lange eine heimische Spielerin an der Spitze, am Ende musste sie aber doch Europas derzeit bester Dame den Vortritt lassen. Die Schweizerin Natalie Holloköi dreht auf den letzten Bahnen den Spieß noch um und holt sich den Sieg. Auf Platz drei landet die in Wien lebende Slowakin Katka Bodova.
In der Pro Division der Herren muss mit Andreas Dackander (SWE) einer der Top-Favoriten in Runde drei verletzungsbedingt aufgeben. Trotzdem sehen die etwa 150 Zuseher ein Finale, das an Spannung nicht zu überbieten ist. Vor der letzten der neun Finalbahnen liegen drei Spieler gleichauf in Führung. Am Ende beweist der Este Martin Rotmeister die besten Nerven und holt sich mit einem Birdie an der Schlussbahn den Sieg mit einem Punkt Vorsprung auf Benedikt Heiß (GER). Mit einem weiteren Punkt Abstand landet Daniel Hatvani (HUN) auf Platz drei. Dominik Stampfer (GER) gelingt im ersten Durchlauf zwar die beste Runde des Turniers (-4), am Ende reicht es für ihn doch allerdings nur für die „Lederne“.
In Summe wurden 3.300 Euro Preisgeld in den Pro Divisionen und bei den beiden Side Events ausgespielt. Dank der grosszügigen Unterstützung zahlreicher lokaler Sponsoren, wie auch dem schwedischen Golfscheiben Hersteller Latitude64, der als Turniersponsor mit von der Partie war, konnte diese Summe bereitgestellt werden. Die Ergebnisse im Detail, inklusive der provisorischen Runden-Ratings, sind bereits online.
Kenner des Sports ersehen anhand der Tatsache dass der Gesamtscore des Turniersiegers bei lediglich bei 5 unter Par liegt, dass der Parcours auch für die europäische Elite eine absolute Herausforderung darstellt. Dieser Umstand, der reibungslose Ablauf der gesamten Veranstaltung, die grossartige Unterstützung der StarterInenn durch die zahlreichen Spotter, wie auch die Gastfreundlichkeit und die ausgezeichnete Stimmung über das ganze Wochenende hinweg macht das Veranstalterteam zuversichtlich, dass auch im nächsten Jahr wieder zahlreiche Top-Athletinnen und Athleten aus ganz Europa den Weg nach Sankt Thomas am Blasenstein finden werden.